KULTUR! – STOPP!

So „tönt“ es durch die Kaiserstraße in Dortmund. Doch steht da niemand, der laut rufend die Kultur stoppen will.


Passantinnen und Passanten, die geschäftig ihren Weg durchs Kaiserviertel nehmen, werden dennoch aus ihrem gleichförmigen Alltagstrott gerissen. Sie schauen auf, verlangsamen ihren schnellen Schritt und weichen überrascht dem aus, was sich ihnen freundlich in den Weg stellt. Es ist ein KULTURSTOPPER, der ihre Aufmerksamkeit einfordert.


Als Mittel der Außenwerbung sind die mit bunten Plakaten bewehrten profanen Kundenstopper weit verbreitet. Sie nerven oft mehr, als dass sie informieren. Einigen von ihnen gelingt es hin und wieder, einer langen Leidenszeit in den tiefsten Niederungen der Werbung zu entkommen.


Sie wechseln rechtzeitig ins Lager der Künste. Sie werden KULTURSTOPPER und geben ihrem Leben einen echten Sinn, denn sie tragen Kultur auf beiden Seiten. Auf der Vorderseite des einen ist Lyrik zu lesen und auf seiner Rückseite lässt sich gemalte Kunst bewundern. Der andere präsentiert vorn eine künstlerische Fotografie und hinten einen lesenswerten Aphorismus. So und ähnlich ausgestattet drängen sich diese gutmütigen Hobbits der Strassenwerbung von der Seite in den Weg der Ruhelosen.


Die KULTURSTOPPER stehen in Diensten des Verein Kunst und Kultur im Kaiserviertel e.V. -„Wir sind eine Schnittstelle zwischen Künstlern und Menschen aus dem Viertel,“ sagt Heike Wulf, die Vorsitzende des Dortmunder Vereins. „Kunst und Kultur, die Förderung der Künstler und niedrigschwellige Vermittlung von Kunst sind unsere Ziele.“


Im Mai 2025 präsentiere ich auf Einladung des Vereins einige Fotoarbeiten aus meinen Dortmunder Bildserien „Phoenix West“ und „Ostfriedhof Dortmund“ auf den KULTURSTOPPERN im Kaiserviertel. Das ist schön, denn es ist nahe an den Orten, an denen die Bilder zu Hause sind.